Das Baumfarnhaus

Erfrischender Besuch bei lebenden Fossilien

Seit mehr als 300 Millionen Jahren besiedeln Baumfarne unseren Planeten und gehören somit als lebende Fossilien zu den letzten Zeugen einer längst vergangenen Zeit. Im Luisenpark haben sie ein eigenes Haus!

Palme oder Farn?

Dank der großzügigen Unterstützung des Förderkreises „Freunde des Luisenparks“ e.V. erwartet die Besucher des Luisenparks seit Mai 2009 am Eingang zur kleinen Pflanzenhalle ein gläsernes Baumfarnhaus.
Rund 160 Quadratmeter kann das Gebäude vorweisen, in dem es ganz schön kalt ist! Baumfarne bevorzugen es eben kühler. Im Pflanzenschauhaus können Besucher also ein wahres klimatisches Wechselspiel erleben: In direkter Nachbarschaft zu den Tropen und Subtropen stehen sie, diese mächtigen Pflanzen, bei denen man auf den ersten Blick glaubt, sie seien Palmen: dunkler, struppiger Stamm, ausschweifende, satt grüne Wedel. Bekannt als die Saurier der Pflanzenwelt ist ihre eigentliche Heimat in den Regenwäldern von Südamerika, Südafrika, Australien, Tasmanien, Neuseeland oder Malaysia. Und wie es sich für „echte Saurier“ gehört, sind auch die Fossilien nicht weit, die neben Tafeln mit evolutionsgeschichtlichen Hintergrundinformationen ebenfalls ausgestellt sind.

Riesen der Urzeit

Bis zu 30 Meter hoch wuchsen sie einst in den Urwäldern der Erde. Reste dieser Wälder aus dem sogenannten Karbon-Zeitalter findet man weltweit, wo sie noch heute als Steinkohle abgebaut werden.
Bis heute haben Baumfarnarten überlebt, etwa 900 bis 1000 Arten sind bekannt. In alten Waldbeständen werden immer wieder Exemplare entdeckt, die bis zu sechs Meter hoch sind und gut und gerne 500 Jahre alt sein können. Diese urzeitlichen Pflanzen wachsen sehr langsam. Die Vermehrung erfolgt wie bei allen Farnen über Sporen. Interessanterweise besteht der Stamm dieser altertümlichen Pflanzen nicht aus Holz, sondern aus einer Bündelung von Wurzeln und Blattstielen, die maßgeblich für die Aufnahme von Nährstoffen und Wasser sind.

Erfrischender Neuzugang

À propos Wasser: Ohne dieses Element wäre das Baumfarnhaus kaum denkbar, denn diese Pflanzen mögen es nicht nur kühl, sondern auch feucht. In einer schon bestehenden Bodensenke haben die Gärtner des Luisenparks sogar eine Baumfarnschlucht mit Wasserlauf angelegt. Überall in der Luft schweben winzig kleine Wassertröpfchen – im Sommer erweist sich dieser Bereich des Pflanzenschauhauses also als willkommene Erfrischung!