Der Garten der Partnerstädte

Ein besonderes Projekt zur BUGA 23

Fast zwei Wochen hatten Expertinnen und Experten aus dem Bereich Gartengestaltung aus acht Partnerstädten Mannheims schon im Oktober 2021 am Garten der Partnerstädte verteilt über vier verschiedene Zeitzonen und über drei Kontinente hinweg virtuell zusammengearbeitet, um unter der fachlichen Anleitung der gärtnerischen Leiterin des Luisenparks, Ellen Oswald, einen gemeinsamen Planungsentwurf für die Gestaltung eines circa 800 Quadratmeter großen Areals zum „Garten der Partnerstädte“ im Luisenpark auszuarbeiten. Der städtische Fachbereich Internationales, Europa und Protokoll organisierte dazu, in Zusammenarbeit mit der Bundesgartenschau-Gesellschaft Mannheim 2023 gGmbH und dem Förderverein Städtepartnerschaften Mannheim e.V., vom 04. bis 13. Oktober 2021 ein virtuelles Fachkolloquium, um einen Ort zu planen, an dem sich Mannheims Partnerstädte mit von ihnen gestalteten gärtnerischen Anlagen der Öffentlichkeit präsentieren. Der Garten nimmt seine Gäste auf eine Reise durch Mannheims Partnerstädte – im Luisenpark.

Dr. Peter Kurz bewunderte in seiner damaligen Funktion als Oberbürgermeister der Stadt Mannheim die Arbeit der jungen Gärtner des Sommercamps vor Ort im Luisenpark

Für die gärtnerische Umsetzung des gemeinsam gestalteten Areals wurde jetzt ein internationales Workcamp mit Junggärtnern des Garten- und Landschaftsbaus aus den Partnerstädten Mannheims durchgeführt.
Eine Woche lang arbeiteten junge Teilnehmende aus acht Mannheimer Partnerstädten gemeinsam mit Auszubildenden der Stadt Mannheim und der BUGA 23 ehrenamtlich im Luisenpark, um den „Garten der Partnerstädte“ für die Bundesgartenschau 2023 gärtnerisch vorzubereiten. Insgesamt 24 junge Menschen nahmen als Vertreter*innen der Städte Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Bydgoszcz (Polen), Chişinău (Moldawien), Haifa (Israel), Klaipėda (Litauen), Riesa, Swansea (Großbritannien, Wales), Windsor (Kanada) und Mannheim an dem internationalen Austausch vom 10. bis 17. Juli teil. Zusätzlich beteiligten sich jeweils zwei Gartenbaustudierende aus den chinesischen Partnerstädten Qingdao und Zhenjiang virtuell an den Vorbereitungen. Sie konnten aufgrund der anhaltenden Reisebeschränkungen in Folge der Corona-Pandemie nicht nach Mannheim reisen.

Abschluss des internationalen Sommercamps mit Gärtnern aus Mannheims Partnerstädten

Organisiert wurde das Sommercamp durch die Stadt Mannheim - in enger Zusammenarbeit mit dem Luisenpark. Im Rahmen des internationalen Sommercamps wurden die einzelnen Elemente des gemeinsamen virtuellen Entwurfs vom Oktober 2021 umgesetzt. Das Team-Grün/Luisenpark unter Ellen Oswald leitete dazu die Teilnehmer*innen fachlich an.

Mannheimer Auszubildende hatte in den letzten Wochen intensiv an der Vorbereitung des Sommercamps mitgearbeitet und übernahmen eigenverantwortlich Teile der Organisation der internationalen Begegnung. Neben dem Gärtnern in der Gruppe stand insbesondere der interkulturelle Austausch im Vordergrund.

„Die Besonderheit dieses Gartens ist, dass er von Beginn an als internationales Projekt konzipiert wurde. Die Partnerstädte Mannheims wurden in dem gesamten Prozess von der Planung bis zur Umsetzung eingebunden. Der Garten der Partnerstädte ist ein sichtbares Zeichen der engen Verbundenheit Mannheims mit seinen Partnern weltweit und ein besonderes Highlight der Bundesgartenschau im nächsten Jahr“, betonte der damalige Oberbürgermeister Dr. Kurz anlässlich der offiziellen Abschlussveranstaltung des Sommercamps.

Offiziell eingeweiht wurde der Garten der Partnerstädte im Rahmen der Bundesgartenschau Mannheim 2023. Der Garten ist heute als dauerhafter gärtnerischer Bestandteil des Luisenparks auch über die BUGA hinaus erhalten und wird weiter gepflegt.

Für die BUGA 23 wird dieser Garten etwas ganz Besonderes, denn er symbolisiert das, wofür wir alle arbeiten und stehen: Der gemeinsam mit unseren Partnerstädten aus der ganzen Welt geplante und hergestellte Garten ist der gärtnerische Ausdruck von Völkerverständigung und ein sichtbares Zeichen für Frieden und Freiheit. Allein zur BUGA 23haben ihn über 2 Millionen Menschen besucht. Viele von ihnen haben diesen Gartens ein wichtigstes Zeichen im Geist von Verständigung und Toleranz erlebt“, so Micheal Schnellbach, Geschäftsführer der Stadtpark Mannheim gGmbH.

Garten der Partnerstädte ist ein Ort der interkulturelle Begegnungen

Das Sommercamp wurde durch den Fachbereich Internationales, Europa und Protokoll federführend organisiert und finanziert. Das Projekt wird ebenso finanziell unterstützt durch die Stiftung West-Östliche Begegnungen.

Hintergründe zu den Länderbeiträgen:

Der Garten der Partnerstädte gibt vielfältige Eindrücke aus aller Welt beginnend mit einem Weidenensemble aus Bydgoszcz und einem chinesisch anmutenden Bachlauf nach dem Entwurf von Zhenjiang. Der Weg führt weiter entlang des Riesaer Klostergartens, von dem aus der Blick über eine Dünenlandschaft mit Anklängen an das litauische Klaipėda und die dortige kurische Nehrung reichen wird. Nicht weit entfernt steht ein Brunnen, wie aus einem Park im kanadischen Windsor. Entlang des Weges lädt eine jüdische Laubhütte nach einem Entwurf aus Haifa mit Sitzgelegenheiten zum Rasten ein und lenkt den Blick auf einen Steingarten mit kanadischen und israelischen Elementen. Ergänzt wird der Garten von kunstvoll geflochtenen Weidenzäunen aus Moldawien und den Weinreben, die typisch für die Gegend um Chişinău sind. Seinen Abschluss findet der Garten mit mediterraner Bepflanzung aus dem südfranzösischen Toulon.

Wenngleich die Vielfalt der beteiligten Städte durch den Garten zum Ausdruck gebracht werden soll, wurde ein besonderer Fokus auf die verbindenden Elemente wie etwa das Thema Weide gerichtet. Eine große Weide am oberen Ende des Gartens eröffnet dieses florale Motto, das etwa in den verschiedenen Korbskulpturen aus Weidenästen aufgenommen wird. In das neu gestaltete Areal ist daher auch ein „Platz der Partnerstädte“ integriert, der sich aus Steinen und Materialien aus den verschieden Partnerstädten zusammensetzt und damit symbolisch die Verbundenheit der Städte hervorhebt.

„Die BUGA hat identitätsstiftende Orte geschaffen. Das zeigt sich gerade auch beim Garten der Partnerstädte im Luisenpark, der Mannheim als international ausgerichtete Stadt dauerhaft repräsentiert,“ betonte der damalige Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz.