And the winner is...

Preise der Grünen Schule

Grüne Schule ist Vorbild für Nachhaltigkeit

Nationale Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Deutschen UNESCO-Kommission verliehen

Am 7. Dezember 2022 haben das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Deutsche UNESCO-Kommission die „Nationale Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ vergeben. Die Leiterin des Referats Bildung in Regionen, Bildung für nachhaltige Entwicklung im Bundesministerium für Bildung und Forschung Dr. Andrea Ruyter-Petznek und der Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission, Dr. Roman Luckscheiter zeichneten 16 Akteurinnen und Akteure für ihr herausragendes Engagement aus. Die 16 ausgezeichneten Initiativen erreichen Menschen mit innovativen Bildungsangeboten, Inhalten und Ideen und befähigen Lernende, aktiv und verantwortungsvoll an der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft mitzuwirken.

Grüne Schule Mannheim: Klimakisten im „Feldversuch“ – wie heiß wird es auf verschiedenen Oberflächen?

Die Grüne Schule der Mannheimer Stadtparks Luisenpark und Herzogenriedpark überzeugte die Jury durch ein beispielhaftes Engagement für BNE und einen besonderen Einsatz für die Globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Seit vielen Jahren bietet Mannheims Nr. 1 in Sachen Umweltbilddung als außerschulischer Lernort ein umfangreiches Programm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an. Sie ermöglicht es den Menschen in Kursen, Workshops und (Familien-)führungen, die sie regelmäßig in den Mannheimer Stadtparks nach eigener Konzeption anbietet, Tiere und Pflanzen sowie deren Bedürfnisse und Lebensräume kennenzulernen und sich über Schutzmaßnahmen zu informieren. Außerdem können alle Parkbesucher an den Biodiversitätsmaßnahmen auf den Freiflächen des Parks das Zusammenspiel von Tieren und Pflanzen erleben: auf dem Bienenhügel, dem Flowers-for-Future-Garten und Insektengarten etwa.

Natur trifft Kultur trifft Ethik

Bei den Bildungsangeboten verfolgt die Grüne Schule einen ganzheitlichen Ansatz. Neben der Vermittlung naturwissenschaftlich-ökologischer Zusammenhänge werden auch ethische, soziale, kulturelle und gesellschaftliche Bezüge hergestellt. „Unser Ansatz ermöglicht den Teilnehmern im Erleben, sich ihre eigene Meinung zu bilden. Bei uns ist dies in direktem Kontakt zu Tier und Pflanze sehr objektiv möglich“, erklärt Ursula Jünger, Leiterin der Grünen Schule, ihre Herangehensweise. Die Beobachtung der Tiere in den Gehegen und im Freien, unzählige Gehölze und Pflanzen im Außenbereich und in den Schauhäusern sowie die Räume der Grünen Schule mit Möglichkeiten zur Mikroskopie etwa ermöglichen eine vielgestaltige Betrachtung und damit Bildung für nachhaltige Entwicklung. Ergänzt wird das Angebot durch BNE-relevante Themen zum ressourcenschonenden und fairen Umgang des Menschen mit der Umwelt.

Lernen mit Begeisterung

Ziel der Grünen Schule ist, Teilnehmenden mittels kreativer Kursinhalte ein Verständnis für die Natur als existentiellem und schützenswertem Lebensraum zu vermitteln, sie für den Erhalt der Biodiversität zu sensibilisieren und Kompetenzen für ein nachhaltiges und verantwortungsvolles Verhalten im Umgang mit Gesellschaft und Umwelt zu fördern. Der interdisziplinäre Ansatz und das Lernen im Freifeld soll dabei begeistern, vernetztes Denken unterstützen und dazu anregen, die Konsequenzen des eigenen Verhaltens sowie alternative Handlungsweisen positiv und nachhaltig zu ergründen. „Wir versuchen in all‘ unseren Kursen den Weg der sog. transformativen Bildung zu gehen: Wir setzen naturwissenschaftliche Themen in Beziehung zu kreativen Disziplinen wie Handwerk oder Gestaltung und stellen dadurch neue Vernetzungen und emotionale Verbindungen her. Ein Gespür für Natur und Umwelt zu entwickeln ist wichtiger und essenzieller Schlüssel für einen nachhaltigen Umgang mit der Umwelt,“ so Jünger. Unter dem Motto „Zukunft selbst gestalten“ ziehen Kinder in der Grünen Schule zum Beispiel in der Aktion „Kinder machen Klima“ aus selbstgesammelten Samen Bäume heran. Von klein auf stehen die Jungbäumchen unter genauer Beobachtung und ganz nebenbei entstehen hunderte zukünftige starke Klimahelfer. „Zusammenhänge selbstständig herausfinden und verstehen – selbst anpacken, Selbstwirksamkeit erleben – das ist der Ansatz, den die Grüne Schule verfolgt: In ihren Kursen, im Grüne-Schule-Team und in ihren Freilandprojekten zur Förderung der Biodiversität. In zahlreichen Einsätzen haben die von der Grünen Schule entwickelten Mikroklimakisten Mannheimer Bürgern verdeutlicht, welchen Einfluss mineralische Bodenoberflächen wie Schotter im Vergleich zu Grünflächen auf die Hitzeentwicklung im urbanen Bereich haben – oder im eigenen Garten!

Hintergrund Grüne Schule

Bildungsbereiche: Frühkindliche Bildung, Schule, Außerschulische Bildung und Weiterbildung, Non-formale und informelle Bildung, Lehrer-/Erzieher-/Multiplikatorenausbildung und Erwachsenenbildung. Thematische Schwerpunkte: Ernährung, Gesundheit, kulturelle Vielfalt, Klima, nachhaltige Städte und Gemeinden, nachhaltiger Konsum und Produktion, Ökosysteme/Biodiversität, Sustainable Development Goals. Sonstige Themen der Grünen Schule sind die Gestaltung nachhaltiger Lebensräume für Insekten im urbanen Raum, Heilpflanzen, das Planen von Bildungsprojekten für die BUGA 23 wie etwa "Kinder machen Klima" – ein aktiver Beteiligungsprozess gegen den Klimawandel. Als Beitrag zum „Weltaktionsprogramm“ strebt die Grüne Schule die ganzheitliche Transformation von Lern- und Lehrumgebungen, die Kompetenzentwicklung bei Lehrenden und Multiplikatoren, sowie die Stärkung und Mobilisierung der Jugend an.

Hintergrund der Auszeichnung

Die „Nationale Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ würdigt Organisationen, Netzwerke und Kommunen, die sich im Rahmen des UNESCO-Programms BNE 2030 für eine lebenswerte, nachhaltige Gestaltung unserer Gesellschaft einsetzen. BNE 2030 steht für „Bildung für nachhaltige Entwicklung: die globalen Nachhaltigkeitsziele verwirklichen“. Nachhaltige Entwicklung heißt, Menschenwürde und Chancengerechtigkeit für alle in einer intakten Umwelt sicherzustellen. Bildung ist für eine nachhaltige Entwicklung zentral. Sie versetzt Menschen in die Lage, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und abzuschätzen, wie sich eigene Handlungen auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirken. In der Agenda 2030 der Vereinten Nationen ist die Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung als Ziel für die Weltgemeinschaft festgeschrieben. Das 2020 gestartete UNESCO-Programm BNE 2030 zielt darauf ab, die strukturelle Verankerung von BNE im gesamten Bildungssystem voranzubringen. In Deutschland wird BNE auf der Grundlage des Nationalen Aktionsplans Bildung für nachhaltige Entwicklung umgesetzt.


Weitere Informationen

BNE-Portal

BNE-Auszeichnungen

Bildung für nachhaltige Entwicklung

Bundesministerium für Bildung und Forschung


OKTOBER 2022

Grüne Schule erhält für den Luisenpark den #beebetter-Award der BURDA-Stiftung

Mit 10 000,- Euro dotierte Auszeichnung in Leipzig verliehen

Die Gewinner des diesjährigen #beebetter-Awards, der bundesweiten Wildbienenschutz-Initiative des Burda Verlags mit Preisgeldern von insgesamt 30 000,- stehen fest. Einer der großen Preisträger kommt aus Mannheim: Die Grüne Schule der Stadtparks Luisenpark und Herzogenriedpark. Sie gewann für ihre Arbeit rund um den Schutz der Bienen in der Kategorie „Institutionen“, worunter Unternehmen, Kommunen und Großgruppen gefasst wurden, den 1. Platz mit einem Preisgeld in Höhe von Euro 10 000,-. Das prämierte Projekt trägt den Titel „Eine Insel für Bienen mitten in der Großstadt“.

„Selbst in einer Pflasterritze kann man etwas für Wildbienen tun!“ Dieser Satz stammt von Ursula Jünger, leitende Biologin der Grünen Schule der Mannheimer Stadtparks, die die #beebetter-Trophäe in Leipzig entgegennahm. Der Satz zeigt, mit wieviel Verve sich hier eine Frau mit ihrem Team gegen das Bienensterben einsetzt. Ein Einsatz, der nun auch monetär belohnt wurde.

beebetter Award

Bildnachweis: BRAUERPHOTOS/J.REETZ FÜR HUBERT BURDA MEDIA
V.l.n.r. Die Gewinner in den Kategorien: Jochen Kanders/Landwirtschaft, Lehr- und Kräutergarten Dreieich/Jugend & Bildung, Familie Jaschik/Sonderpreis, Biene Maja, Grüne Schule/Institutionen, Michael Harich/Private Initiativen, Moderatorin Alexandra Polzin.

Fünf Preisträger aus 125 Bewerbungen

Ziel der Auszeichnung ist es, alle Aktivitäten für den Schutz der Wildbienen, die es in Deutschland gibt, aufzuzeigen: Vom kleinsten Balkonkasten mit Wildblumenbuffet bis zum nachhaltigen Engagement großer Unternehmen. Pflanzaktionen, Produkte, Produktionsprozesse, Verkaufsaktionen zugunsten der Bienen konnten ebenso ins Rennen gehen wie Events, wohltätiges Engagement rund um die Biene, aber auch Wissensvermittlung oder schlicht Ansiedlungsprojekte von Bienen. Ein Expertengremium aus Wildbienenkundlern, Landwirten, Wissenschaftlern, Garten- und Landschaftsgestaltern und Vertretern des Verlagshauses Hubert Burda Media wählte aus 125 eingereichten Projekten fünf Preisträger aus. Kategorien waren Jugend & Bildung, Landwirtschaft, Institutionen, Private Initiativen sowie ein Sonderpreis.

Lebensräume sind Lernräume!

Ein Fokus des Projekts der Grünen Schule lag zum einen in der Wissensvermittlung über Insekten, etwa durch Ferienkurse, Kindergartenführungen, Fortbildungen für Erwachsene, Wochenendworkshops für Familien etc. Zum anderen entwickelte man Lebensräume für Insekten vor Ort in den Parkanlagen Luisenpark und Herzogenriedpark und setzte sie auch gärtnerisch um: „Lebensräume für Bienen sind Lernräume für Menschen“, so Ursula Jünger. „Bei allem, was wir tun ist es unser tiefes Anliegen, ein Gespür und Empathie für diese Tiere weiterzugeben“, sagt die Biologin, die mit Teilprojekten ins Rennen ging.

Die prämierten Ideen

Der Heilpflanzengarten mit seinen über 200 verschiedenen heimischen Pflanzenarten, das Experimentierfeld „Flowers for Future“ mit klimaresilienten Steppenpflanzen, die von zahlreichen Insektenarten angeflogen werden und der „Garten für Insekten“, der auf zwei Ebenen bienenfreundliche Vegetation mit Nisthilfen unterschiedlichster Couleur bereithält. Die Idee hinter dem 2020 entstandenen „Garten für Insekten“ war es, einen kleinen Beispiel-Garten in Vorgartengröße zu schaffen, der Insekten in vielerlei Hinsicht unterstützt. Ackerhummeln, Erdhummeln, Löcherbienen, Holz- oder Hosenbienen, Grabwespen oder Schwebfliegen tummeln sich hier – und Besucher, um sich Ideen für den eigenen Garten zu holen.

Die Biene an den Menschen bringen

Im Luisenpark wurden damit nicht nur mehrere Bereiche in prächtig blühende Areale verwandelt. Alle drei Projekte werden kontinuierlich umweltpädagogisch begleitet: Von Programmen für Vorschulkinder und Schüler bis zur Seniorenführung mit Sitzgelegenheit. Bei der Grünen Schule lernen schon Kleinkinder, warum die ganze Natur aus dem Gleichgewicht kommt, wenn nur ein Tier des Kosmos vom Aussterben bedroht ist. Ganz spielerisch werden „Pralinen für die Bienen“ aus einheimischem Saatgut und Erde hergestellt: Die Kinder rühren quasi einen „Teig“ an, der in Portionen getrocknet wird. Fertig ist die Praline! Diese kann dann im Garten, im Blumentopf oder auf kahle Flächen gelegt werden, wo sich dann eine bienenfreundliche Blumenecke entwickelt. So lernen die Kinder: Ich kann etwas tun – jeder kann etwas tun gegen das Bienensterben.

Biologie trifft Fantasie

Jünger und ihr Team holen sie alle ab: Sie bauen Nisthilfen mit der Imkerjugend und schaffen inspirierende Pflanzungsbeispiele für Besucher. Kinder basteln in der Grünen Schule Masken nach dem Vorbild der skurril anmutenden Köpfe von Hornissen und Käfern. Es gibt Kindergeburtstagsprogramme und beim Tag der Insekten gibt es Muffins gebacken aus Insektenmehl mit Schokoladentopping – mit echter getrockneter Heuschrecke obendrauf: Hier trifft Biologie auf sehr viel Fantasie. So geht emotionale Wissensvermittlung! Kein Wunder, dass die Grüne Schule diesen hochdotierten Preis erhalten hat. „Dass das mittlerweile 24 Jahre anhaltende Engagement der Grünen Schule nun diese besondere Auszeichnung erhält, erfüllt mich mit Stolz“, so Parkdirektor Költzsch, der die Arbeit der Abteilung nach Kräften unterstützt. „Unsere Grüne Schule, die schon früh die Zeichen der Zeit erkannte, wurde mit den Jahren immer wichtiger innerhalb der Stadtgesellschaft. Weil das Thema Nachhaltigkeit auch in der Gesamtöffentlichkeit immer mehr Wertschätzung erfuhr“, so der Parkchef. „Heute ist die Grüne Schule durch ihre so spannenden wie zukunftsträchtigen Projekte unser Zugpferd für Sponsoren geworden – eine echte Erfolgsgeschichte!“

Das nächste „Ding“ hat Ursula Jünger übrigens schon im Kopf: Ein begehbarer Bienenstock. Wenn’s sein muss, baut sie den mit ihrem Team auch selber.


JANUAR 2020

Grüne Schule erhält zwei Auszeichnungen

Offizielle Projekte der UN-Dekade Biologische Vielfalt

Gleich zwei Projekte der Grünen Schule der Mannheimer Stadtparks wurden als offizielle Projekte der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Die Urkundenübergabe erfolgte am Freitag, den 31. Januar 2020 im Grünen Klassenzimmer des Mannheimer Luisenparks. Die Arbeit von Ursula Jünger, Leiterin der Grünen Schule, mit ihrem Team rund um den Heilpflanzengarten als „Natur-Apotheke inmitten der Großstadt“ wurde von einer unabhängigen Jury ebenso gewürdigt wie ihre Kurse, Workshops und Aktivitäten rund um den „Insekten-Hotspot Luisenpark“. Die Auszeichnung wird an Projekte verliehen, die sich in vorbildlicher Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen.

"Unvergessliche Umweltphänomene"
Zu Beginn der Veranstaltung wies Parkdirektor Joachim Költzsch bei seiner Begrüßung darauf hin, dass die beiden Mannheimer Parks „einiges in die umweltpädagogische Wagschale werfen können“. Vom „Kindergarten-Gänger bis zum Bewohner der Senioren-WG“ könne man mit der Grünen Schule in den Mannheimer Parks unvergessliche Umweltphänomene erleben. Dass das mittlerweile über 20 Jahre andauernde Engagement der Grünen Schule, die ökologische Themen „mit sehr viel Herzblut“ aufbereite, nun diese besondere Auszeichnung erhalte, mache ihn stolz, so Költzsch.

„Diese Auszeichnung ist wohl verdient“
Auch Bürgermeisterin Felicitas Kubala wies auf die Wichtigkeit der beiden ausgezeichneten „Projekte aus Flora und Fauna“ hin. „Diese Auszeichnung ist wohl verdient“, betonte die Bürgermeisterin bei der anschließenden Übergabe der Auszeichnungsurkunden an Ursula Jünger und ihr Team. Beide Urkunden sind unterzeichnet von Svenja Schulze, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und Nukleare Sicherheit sowie von der Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Prof. Dr. Beate Jessel.

Nächstes Ziel: Grüne Schulhöfe
Im Anschluss an die Urkundenübergabe stellte Ursula Jünger, Leiterin der Grünen Schule der Mannheimer Parks, ihre spannende Arbeit vor und erläuterte die beiden bemerkenswerten Projekte. Gleich zu Beginn ihrer Rede betonte sie, dass den Preis nicht die Grüne Schule alleine, sondern das ganze Team des Luisenparks verdient habe: Sie nannte hier Handwerker und Schreiner, die sie in ihrer täglichen Arbeit unterstützen, ihr gesamtes Team sowie die gärtnerische Abteilung mit Christine Schweickhardt, die den Heilpflanzengarten „mit unglaublicher Hingabe und viel Gespür“ tagtäglich pflegen und für einen ausgezeichneten Zustand sorgten. In ihrer Rede wurde deutlich, dass ihre Arbeit sich stets an den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen ausrichtet. Immer den Blick auf aktuelle Studien wird im Garten auch die Bepflanzung ausgetauscht, sollte sich eine Heilpflanze als schädlich herausgestellt haben. Bei aller Fundiertheit schafft es Jünger dennoch, in über 600 Kursen, Workshops und Aktionen Menschen für biologische Themen zu begeistern. Ihr Ziel, den Heilpflanzengarten zum Treffpunkt verschiedenster naturinteressierter Menschen zu machen, zum Ort des Expertenaustauschs, wie sie ihre Rede bei der Eröffnung des Gartens im Jahr 2007 zitierte, wurde erreicht: Der Heilpflanzengarten ist der interaktive Begegnungsort für viele Naturinteressierte der ganzen Region geworden! Das nächste Ziel hat Jünger schon im Blick: Mit Flower for Future hat sie in Kooperation mit der Klimaschutzagentur, der Stadtgärtnerei Mannheim und den Arbeitstherapeutischen Werken im Jahr 2019 ein Begrünungskonzept für verödete und versiegelte Flächen auf den Schulgeländen Mannheims entwickelt: Hier werden bald insektenfreundliche, pflegearme Blühpflanzen stehen, da sind wir sicher!

Die ausgezeichneten Projekte: Aktionen zu Heilpflanzen & Insekten
Durch die Konzeption, den Bau und die Aktivitäten rund um den Heilpflanzengarten im Luisenpark, der eine „Naturapotheke mitten in der Großstadt“ geworden ist, hat Ursula Jünger ein deutliches Zeichen für das Engagement zur Erhaltung biologischer Vielfalt in Deutschland gesetzt. Durch mehrere hundert Kurse, Workshops und Führungen im Jahr schafft es die Grüne Schule, verschiedenste gesellschaftliche Gruppen für die Natur zu begeistern. Die Aktivitäten rund um den Heilpflanzengarten, dessen Bau im Jahr 2007 durch die Finanzierung des Förderkreises Freunde des Luisenparks e.V. realisiert werden konnte, haben die UN-Dekade-Fachjury beeindruckt.
In gleicher Weise wurden von der Jury ihre Unternehmungen rund um den „Insekten-Hotspot Luisenpark“ gewürdigt. Ob am Bienenhügel, der von der gärtnerischen Abteilung des Luisenparks um Ellen Oswald angelegt wurde und gepflegt wird, am großen Insektenhotel oder beim Tag der Insekten, der von Jahr zu Jahr mehr Besucher anzieht. Neben den offiziellen Urkunden und entsprechenden Auszeichnungsschildern erhielt Ursula Jünger mit ihrem Team für die beiden Projekte zwei „Vielfalt-Bäume“ als Symbol für die Vielfalt der Natur.
Ab sofort wird das Projekt auf der Webseite der UN-Dekade in Deutschland unter www.undekade-biologischevielfalt.de vorgestellt.

Hintergrund: Die Auszeichnung UN-Dekade Biologische Vielfalt

Die Vereinten Nationen haben den Zeitraum von 2011 bis 2020 als UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen, um dem weltweiten Rückgang der Naturvielfalt entgegenzuwirken. Ein breit verankertes Bewusstsein in der Gesellschaft für den großen Wert der Biodiversität ist dafür wichtige Voraussetzung. Die Biodiversität ist Voraussetzung für das Funktionieren der Ökosysteme mit ihren verschiedenen Ökosystemleistungen. Die UN-Dekade Biologische Vielfalt in Deutschland lenkt mit der Auszeichnung vorbildlicher Projekte den Blick auf den Wert der Naturvielfalt und die Chancen, die sie uns bietet. Gleichzeitig zeigen die Modellprojekte, wie konkrete Maßnahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt, ihrer nachhaltige Nutzung oder der Vermittlung praktisch aussehen.
Über die Auszeichnung von Projekten entscheidet eine unabhängige Fachjury, an der Vertreter/innen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen beteiligt sind. Die UN-Dekade Fachjury tagt zweimal im Jahr.
Der Begriff „biologische Vielfalt“ umfasst die Vielzahl der Tier- und Pflanzenarten sowie die Vielfalt der Mikroorganismen und Pilze. Einbezogen wird auch die genetische Vielfalt innerhalb der Arten, die sich bei Pflanzen in den verschiedenen Sorten widerspiegelt und sich bei Tieren mit den Rassen verbindet. Aber auch die verschiedenen Lebensräume und komplexe ökologische Wechselwirkungen sind Teil der biologischen Vielfalt.

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