Päonienpracht am Teehaus

China – Heimat der Päonie

Die eigentliche Heimatstadt der Pfingstrosen ist Luoyang in der Provinz Henan, welche seit den 1980er Jahren alljährlich das Pfingstrosen-Festival feiert, das mit seinen 400 Päonien-Sorten seit 2008 auf der Liste des nationalen immateriellen Kulturerbes steht.

Überaus groß ist der Blütenkelch der Päonie, durch ihre filigranen Blätter wirkt sie aber so zart wie kaum eine andere Blume. Die Gärtner des Luisenparks haben am Chinesischen Garten einmal mehr „gezaubert“: Das Team um Timo Brendel mit Johanna Fabian, René Schweikert und Mirko Wenzinski haben wieder rund 250 Pfingstrosen zum Blühen oder zumindest zur unmittelbar bevorstehenden Blüte gepflegt, denn die verschiedenen Sorten im Chinesischen Garten zu sehen sind blühen von Mitte April bis weit in den Juni hinein.

„Das Gärtnern bedeutet für mich zwei Dinge: Es ist Handwerk und Kunstwerk zugleich“, kommentierte Ellen Oswald, gärtnerische Leiterin im Luisenpark, ihre Arbeit. Und da kann man nur sagen: Kunst kommt von Können, denn Ellen Oswald führt einfach alle Pflanzen zur Prachtblüte: Durch ihr Händchen für den richtigen Standort oder ihr Gespür für das florale-ästhetische Konzept einer Gartenanlage kann sie begeistern. Die Päonien am Teehaus konnte sie jüngst beträchtlich vermehren: Eine private Sammlerin spendete dem Park mehrere dutzend Sträucher, die zwei der Luisenpark-Gärtner nach Mannheim holten und rund um die Anlage des Chinesischen Gartens pflanzten.

Es gibt im Park Stauden- und Strauch-Pfingstrosen. Die Staude zieht sich zum Winter völlig in den Boden zurück und erscheint wie durch ein Wunder immer wieder zum Frühjahr. Sie ist mehrjährig und verholzt im Gegensatz zum Strauch, der immer bleibt, nicht. Es gibt sogar eine Zwitterart, die so genannte Ito-Hybrid Päonie. Zu sehen ist dieses Exemplar am Fuß des kleinen Pavillons, direkt gegenüber der „ganzen Hochkaräter“, wie Oswald die blühenden China-Strauchpäonien nennt. Die Ito-Hybrid Päonie ist die Kreuzung zwischen einer Strauch- und einer Staudenpäonie, die einst einem Züchter aus Japan posthumen Ruhm einbrachte. Diese intersektionelle Päonie verbindet die herrliche Blüten- und Blattform der Strauchpäonie mit dem Wuchs einer Staudenpäonie, die ihre Blüten nacheinander hervorbringt.

Während die Pfingstrosen der Gattung paeonia suffroticosa, im Luisenpark zu sehen an der Wegseite des Teehauses, als erste ihre Blüten entfalten, blüht die Sorte paeonia rockii auf der gegenüber liegenden Seite Ende April erst ganz verhalten. Die aktuelle Blütezeit der Päonien, von denen 40 Pflanzen im Herbst 2017 am Fuße des Pavillons der verweilenden Wolke neu gesetzten wurden, dauert noch bis in den Juni.