Auf in die Tropen Südamerikas

Schmetterlingshaus entkernt für Umbau zu Südamerikahaus

Im ehemaligen Schmetterlingshaus des Luisenparks findet bis zur Bundesgartenschau 2023 eine Verwandlung der besonderen Art statt: Der Anbau des Pflanzenschauhauses wird zu einem Südamerikahaus umgebaut und erweitert. Tropische Schmetterlinge können dort künftig weiterhin, aber dann gemeinsam mit Krallenäffchen und ausgewählten Reptilien dieses Kontinents erlebt werden. Gestern fand ein erster Pressetermin zu diesem neuen Bereich im Areal Neue Parkmitte statt.

Echse, die auf einem Stamm sitztDer Weg hinein in die exotische Welt mit kleinen Felsen und tropischer Vegetation führt künftig durch das Kakteenhaus, wo ein Rundweg die Besucher mitnimmt auf die kleine Reise. „Mit diesem neuen Haus zeigen wir die Tiere und Pflanzen Südamerikas in einer schönen Vielfalt. Besonders wichtig ist uns dabei der kontinentale Zusammenhang, eine Art biologische Klammer: Dadurch können die Menschen sich ein recht realitätsnahes Bild von der Natur Südamerikas machen – mitten in Mannheim, bei uns im Luisenpark“, erläutert Parkdirektor Joachim Költzsch den neuen exotischen Besucherbereich, der inklusive der Backstage-Bereiche für die Tierpfleger eine Fläche von rund 600 Quadratmetern einnehmen wird.

Perspektivwechsel beim Kaiman

Rechter Hand des Eingangs findet sich in Zukunft das großzügige Becken des Kaimans, der bisher im Foyer des Pflanzenschauhauses sein Revier hatte. Hier erleben die Besucher einen Perspektivwechsel: Künftig sorgt eine große Besucherscheibe direkt am Becken für Einblicke unter Wasser, denn dort liegt der Vertreter aus der Alligatoren-Familie gern auf der Lauer. Geplant ist, das Becken durch einige Fischarten noch lebendiger zu gestalten.#

Neue Krallenaffenart zieht ein

Das geräumige Innengehege der neu einziehenden Krallenaffenart trägt mit einem naturnah abgebildeten Lebensraum zum Südamerika-Flair des neu gestalteten Hauses bei. Die Tiere können künftig auch von den Seerosenterrassen aus in einem angeschlossenen Außengehege erlebt werden. „Die Äffchen ziehen im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) ein, einem zooübergreifenden Projekt zur Zucht und Erhaltung vom Aussterben bedrohter Arten. Die Entscheidung, welche Krallenaffenart einzieht, steht deshalb noch aus“, berichtet Christine Krämer, zoologische Leiterin der Stadtpark Mannheim gGmbH.

Viel Platz

Das künftig größere Platzangebot bei den Äffchen bietet zudem die Möglichkeit zur Vergesellschaftung mit anderen Tierarten. „Derzeit planen wir mit Grünen Acouchis, die zu den Meerschweinchenverwandten gehören, sowie mit einer Köhlerschildkröte“, ergänzt Christine Krämer. Der Innenbereich des Affendomizils verschmilzt optisch – dank großzügiger Glasflächen – mit den Pflanzungen außerhalb des Hauses, was die durchlässige und helle Gestaltung der Neuen Parkmitte insgesamt unterstützt.

Schmetterling sitzt auf violetter Wasserlilie"Das ehemalige Schmetterlingshaus wird durch die Umwandlung in ein neues Südamerikahaus und den Einzug der exotischen Tiere an Faszination gewinnen", betont Prof. Dr. Diana Pretzell, Bürgermeisterin, Aufsichtsratsvorsitzende Stadtpark gGmbH und Südamerika-Begeisterte. „Der Umbau ist auch unter energetischen Gesichtspunkten sinnvoll und spart Ressourcen, denn durch die Zusammenführung der Tiere dort muss das große Pflanzenschauhaus nicht mehr so stark beheizt werden.“

„Der Luisenpark wird zur BUGA 23 um eine Attraktion reicher und damit wird auch die Bundesgartenschau in Mannheim 2023 noch attraktiver. Mit dem Umbau von Pflanzenschauhaus und Schmetterlingshaus zum Südamerikahaus zeigt sich auch wiederholt der nachhaltige Aspekt, der in möglichst allen Bereichen der BUGA 23 umgesetzt wird. Zugleich ist diese Erweiterung eine Investition in die Zukunft des Stadtparks, der seit vielen Generationen eine wichtige Rolle für die Mannheimer*innen spielt und dies künftig auch tun wird“, erklärt Michael Schnellbach, Geschäftsführer der BUGA 23 und der Stadtpark gGmbH.

Frei flatternd

Über alledem flattern die Schmetterlinge bald frei im Raum und sind das verbindende Element des neu konzeptionierten Besucherbereiches. „Hier planen wir derzeit mit etwa 150 bis 200 Schmetterlingen in unterschiedlichen Arten“, berichtet Christine Krämer. Auch ein Puppenkasten wird wieder zu bestaunen sein, wo man mit etwas Glück den Schlupf dieser faszinierenden Insekten beobachten kann, als „krönenden“ Abschluss der Entwicklung: Ei, Raupe, Puppe, Schmetterling. Der Rundgang im neuen Südamerikahaus schließt mit zwei Bekannten aus dem Foyer des Pflanzenschauhauses: den Leguanen, deren Gehege mit einem großzügigen Wasserbecken ausgestattet ist und auch von außen eingesehen werden kann. Spannendes Finale ist das Terrarium der Boa constrictor.

Vielfältige Möglichkeiten für Förderer



Der Förderkreis „Freunde des Luisenparks“ e. V. hat für die Umsetzung des neuen Hauses eine große Spende in Höhe von 400.000 Euro geleistet. „Wir freuen uns sehr über die großzügige Unterstützung des Förderkreises, der bereits zahlreiche Angebote und Besucherbereiche im Park möglich gemacht hat. Es gibt jedoch noch viele weitere attraktive Projekte in der Neuen Parkmitte, in denen sich Unternehmen und Förderer aus der Region monetär einbringen können und von deren positiver Wahrnehmung durch mehr als eine Million Besucher jährlich sie profitieren können“, berichtet Parkdirektor Joachim Költzsch.

Wie geht die Umsetzung weiter?

Das im Frühjahr 1996 eröffnete Schmetterlingshaus ist bereits vollständig entkernt. Nun werden Leitungen im Boden des Backstage-Bereiches gelegt und die Bodenplatte gegossen. Das Haus wird im Bereich des Affengeheges zudem noch räumlich erweitert. In diesem Jahr entstehen vorwiegend die intern genutzten Bereiche für die für dieses Haus erforderliche Tierpflege, die funktional mit einer Futterküche, Lagerräumen und Quarantänebereichen deutlich verbessert werden. Der Innenausbau des Besucherbereiches und der Tiergehege erfolgt im Wesentlichen im nächsten Jahr. Dort wird dann unter anderem ein Kunstfelsbauer tätig, der auch die neu entstehende Pinguinanlage mitgestalten wird.