Das Südamerikahaus

Zu Hause beim blauen Himmelsfalter

Amazonien ruft...

Im ehemaligen Schmetterlingshaus des Luisenparks hat zur Bundesgartenschau 2023 eine Verwandlung der besonderen Art stattgefunden: Dieser Teil der Tropenhäuser wurde zu einem Südamerikahaus erweitert, das neben Schmetterlingen weitere Tierarten aus Lateinamerika zeigt. Während einige Bewohner des neuen Hauses schon von früher bekannt sein dürften, wie etwa der Kaiman oder die Leguane und Schlangen, wohnt auch eine neue Art in der neuen Anlage, und zwar im größten Gehege: Es sind Goldkopflöwenäffchen. Wie der Name schon sagt sind die Tiere an ihrer goldbraunen Mähne zu erkennen, die tatsächlich ein wenig der des Löwen ähnelt. Als größte Krallenaffenart kommen sie aus Bahía, im Südosten Brasiliens. Damit leben sie nicht im Regenwald am Amazonas, sondern in einem der am stärksten bedrohten Regenwälder Südamerikas weiter westlich: dem Atlantischen Regenwald nahe der Küste, der Mata Atlântica. Im Laufe der letzten Jahrzehnte wurden die Wälder mehr und mehr zerstört, die Art ist vom Aussterben bedroht. Durch ein internationales Erhaltungszuchtprogramm werden heute in Zoos der ganzen Welt über 600 Goldkopflöwenäffchen gezeigt.

Flora & Fauna wie in Südamerika

Der Eingang in die exotische Welt mit sattgrüner, tropischer Vegetation mit floralen Exoten wie der Barbadosstachelbeere oder dem Mexikanischen Ameisenbaum führt wie gehabt durch das Kakteenhaus. Ein kleiner Rundweg vorbei an Felsvorsprüngen, aus denen farbenprächtige Agaven wachsen, nimmt die Besucher mit auf die Reise. „Mit diesem neuen Haus zeigen wir die Tiere und auch etliche Pflanzen Südamerikas im kontinentalen Zusammenhang, in einer Art biologischer Klammer: Dadurch können die Menschen sich ein relativ realitätsnahes Bild von der Fauna und Flora Südamerikas machen – und das mitten in Mannheim“, erläutert die Zoologische Leiterin des Luisenparks, Christine Krämer den neuen exotischen Besucherbereich, der inklusive der Backstage-Bereiche für die Tierpfleger eine Fläche von rund 600 Quadratmetern einnimmt. Mit dem Umbau des Schmetterlingshauses zum Südamerikahaus zeigt sich auch wiederholt der nachhaltige Aspekt, denn durch die Zusammenführung der Tiere im Südamerikahaus muss das große Tropenhaus (Pflanzenschauhaus) nicht mehr so stark beheizt werden, was Ressourcen spart. Auch intern-logistische Bereiche wurden an dem neuen Haus ergänzt: Futterküche, Lagerräume und Quarantänebereiche.

Rundgang durch Südamerika

Wer auf dem Rundweg gleich rechts abbiegt, kommt am neuen Becken des Kaimans vorbei, der früher im Foyer des Tropenhauses sein Revier hatte. Hier erleben Besucher einen Perspektivwechsel: Künftig sorgt eine große Besucherscheibe direkt am Becken für Einblicke unter Wasser, denn dort liegt der Vertreter aus der Alligatoren-Familie gern auf der Lauer.
Danach kommen die Goldkopflöwenäffchen, deren Bereich im Vergleich zum früheren Gehege der Lisztaffen deutlich vergrößert ist. Und auch die Besucher haben es schön: Direkt vor der Scheibe steht ein gemütliches Bänkchen, das den Blick ins Gehege ermöglicht und hindurch sehen lässt auf die weiten Wiesen des Luisenparks. Die Pflanzen des Affendomizils verschmelzen dadurch optisch mit den Bäumen unter freiem Himmel, was die durchlässige und helle Gestaltung der Neuen Parkmitte insgesamt fortführt. Der Rundgang geht weiter vorbei am Becken der Leguane.

Und natürlich: Schmetterlinge!

Verbindendende Funktion übernehmen in der „neuen Welt“ die Schmetterlinge, die zwischen den Besuchern und auch mitunter über den Gehegen frei umherflattern. Bis auf 150 exotische Schmetterlinge sollen hier im Bestand bald aufgebaut sein und bald hautnah an Besuchern vorbeiflattern. Die farbenprächtigen Falter schaukeln durch die tropische Vegetation oder tummeln sich an Blüten zur Nektarsuche. Alle Entwicklungsstadien von Ei über Raupe, Puppe bis schließlich zum schlüpfenden Schmetterling können hier beobachtet werden. Zur festen Besetzung im Schmetterlingshaus gehören die weiße Baumnymphe, der Passionsfalter, der Bananenfalter, verschiedene exotische Schwalbenschwanzarten oder der blaue Himmelsfalter.

Immer mal wieder „flattern“ neue spannende Arten, vom Blattschmetterling über den Atlas-Seidenspinner, „herein“. Das Finale des Rundgangs gibt schließlich auch eine bekannte Art, die viele Besucher noch von früher aus dem kleinen Tropenhaus kennen dürften. An ihrem Becken haben sich schon viele kleine Mannheimer fasziniert die Augen gerieben und wollten einfach nicht mehr dort weg: Die Schlangen der Art Boa constrictor bilden die letzte Station auf dem Rundweg durch „Südamerika“ und schließen die faszinierende kleine Reise gebührend ab.


Der Förderkreis »Freunde des Luisenparks« e. V. hat für die Umsetzung des neuen Hauses bereits eine große Spende in Höhe von 400 000 Euro geleistet.
Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten in denen sich Unternehmen und Förderer aus der Region im Luisenpark monetär einbringen können und von dessen positiver Wahrnehmung durch mehr als eine Million Besucher jährlich sie profitieren können. Erfahren Sie hier mehr zu den Möglichkeiten bei Förderer und Partner.