Die Rhododendrongärten

Viele Orte für den Rosenbaum

Rhododendren im Luisenpark - noch eine Dependance!


Rund um den Skulpturengarten oder Heinrich-Vetter-Weg blühen in diesem Jahr auch erstmals neue Rhododendren-Bäumchen. Diese Blühpremiere hat Ellen Oswald, Chefgärtnerin im Luisenpark, mit ihrem Team im zeitigen Frühjahr vorbereitet. Der Luisenpark macht damit einen zweiten „Rhododendron-Hotspot“ auf, und so können Besucher die prächtigen „Rosenbäume“, wie der griechische Name übersetzt bedeutet, gleich an zwei Orten bewundern.

Florale Farballianzen von bestechender Ästhetik
Seit der Bundesgartenschau 1975 blühen die heute teils haushohen Büsche mit ihren großen Blütenkugeln nun schon am diagonal gegenüberliegenden Parkende auf dem östlichen Hauptweg in Richtung Fernmeldeturm und den Seitenwegen auf Höhe der Klangoase. Hier sind in diesem Jahr einige neue Sorten hinzugekommen, ein ganzes Feld präsentiert sich aktuell in den wunderschönen Sorbetfarben Flieder, Nude und Elfenbeinweiß. Vor einem Beet mit leuchtend grünen Farnen am Rande der KlangOase fielen in diesem Jahr glutrote Azaleen ins Auge, und bilden damit die zweite florale Farballianz, die ihresgleichen sucht. In diesem „alten“ Rhododendron-Garten hatten die Luisenpark-Gärtner für ein besseres Pflanzwachstum und eine noch stärkere Blühfreude der Büsche in der Vergangenheit immer wieder Erdaustausche vorgenommen, denn die Rhododendren benötigen eine spezielle Erdbeschaffenheit und einen Boden mit recht saurem pH-Wert. Junge Büsche wurden zum Bestand ergänzt, sodass auch der „alte“ Garten jedes Jahr wieder eine Überraschung bereithält und in immer wieder anderen Farben erstrahlt. Zur Blütezeit sieht man stets staunende Luisenpark-Besucher unter den Blütenbäumen hindurchlaufen und Farbenpracht und Duft genießen.

Rhododendren als "floraler Bilderrahmen" für Skulpturen
Das neue Beet im Skulpturengarten hat Ellen Oswald aus mehreren Gründen angelegt. Zum einen, weil sich der Standort nahe dem Haupteingang an der „BUGA 23-Achse“ befand, die die Besucher der Gartenschau durch den Luisenpark führte. Der bisherige, immer noch bestehende Bereich am anderen Parkende lag zu weit entfernt vom BUGA-Hauptgeschehen um Staudenbeete, Neue Parkmitte und Seilbahn.
Der schattige Standort eignet sich außerdem sehr gut für Rhododendren, die hier durch Fuchsien ergänzt werden. „Natürlich hat mich an dem neuen Beet auch die Umpflanzung der Skulpturen gereizt“, so Oswald. „Ich habe versucht, aus verschiedenen Perspektiven für die Skulpturen und Plastiken einen Bilderrahmen aus Blüten zu machen – ich spiele gerne mit Formen und Farben, mit Licht und Schatten: Die Gartengestaltung ist es ja, die am Ende die Menschen begeistert.“

Bildhauerei trifft auf Gartenkunst, Ästhetik auf Nachhaltigkeit

Am Skulpturenweg gab es bereits Rhododendronbüsche mit einer Höhe von teils über drei Metern, die den „hinteren Bildrand“ der Skulpturen säumen. Ellen Oswald hat nun hie und da neue Pflanzen dazwischen gestreut und so tatsächlich, wunderbar etwa zu sehen bei der Bronze-Plastik „Figuren vor Block“ von Michael Irmer, ein floral-bildhauerisches Gesamtkunstwerk erschaffen. Ebenso, wie sie Farben und Formen verbindet, verbindet sie auch immer die Ästhetik mit der pflegerischen Effizienz, neuesten gärtnerischen Erkenntnissen und einer verträglichen Ökobilanz. Alle Fuchsien in der neuen Anlage wurden etwa von einer Mannheimer Gärtnerei eigens für den neuen Fuchsiengarten gezogen. In Sachen Effizienz hat Ellen Oswald mit einer Rhododendrenart der Firma Inkarho gearbeitet, die alle Büsche im neuen Bereich gesponsert hat. Diese Rhododendren sind kalktolerant: Die Wurzeln der neuartigen Entwicklung sind so beschaffen, dass die Pflanzen auch in einem Lehmboden oder in tonhaltiger Erde wunderbar wachsen und blühen, also weniger Ansprüche an die Erde stellen, als man es bisher von der Spezies kennt.

Ein herrlicher Garten mit vielen schönen Allianzen ist also entstanden, den in diesem Frühjahr schon viele Besucher für sich entdeckt haben!