Die Staudenbeete

Nachhaltige Vielfalt am Haupteingang

Bunt blühend meets nachhaltig

Ab dem Frühsommer geht es im Eingangsbereich des Luisenparks mit großer Blühkraft gen Himmel: Unzählige Stauden in fantasiereichen Formationen zeigen eindrucksvoll, wie bunt, wild und schön nachhaltige Pflanzkonzeptionen sein können. Den Masterplan der Beete hat kein geringerer als Harald Sauer erdacht, Chefgärtner des Ludwigshafener Ebertparks und langjähriger Wegbegleiter von Ellen Oswald, der gärtnerischen Leiterin des Luisenparks.

Sauers florale Kreationen heißen „Fluss des Lebens“ oder „Quellgarten“. In der Szene ist der Mann, der die blühenden Bilder in Grünanlagen zeichnet, bundesweit längst kein Unbekannter mehr. Sogar ein niederländischer Pflanzendesigner soll schon zu ihm gereist sein, um seine Arbeit zu begutachten. 2021 hat ihn die Karl-Foerster-Stiftung für seine innovativen Verdienste in der Pflanzenverwendung mit ihrer wichtigsten Auszeichnung gewürdigt. Im Luisenpark hat er im großen „Freiluftfoyer“ ein florales Feuerwerk gezündet, das die Gäste begrüßt, und das bis zum Spätsommer mit teils meterhohen Gewächsen aufwartet. Auf 1150 Quadratmeter Fläche sind aus rund 130 Stauden- und Gräserarten nach fast 50 Jahren aufwendigen Wechselflors im größten Mannheimer Park natürlich anmutende und im Wuchs überbordende Beete entstanden.

Waldbaden war gestern – auf ein Blumenbad!

Die Stauden wurden mit einjährigen Pflanzen kombiniert, Gräser umrahmen außergewöhnliche Dahlienarten und ausdrucksvolle Edeldisteln setzen ihre kapriziös-kreativen Akzente. Hie und da hat Harald Sauer auch Nutzpflanzen wie den Rosmarin oder das Allium eingestreut, was dem Ensemble eine natürliche, geerdete Kraft verleiht. Wildromantisch umwehen Verbenen oder filigrane Prachtkerzen mit ihren unzähligen kleinen Schmetterlingsblüten die Beine der Vorbeiziehenden, die bei den vielen violetten Astern, pinken Echinacea und tiefroten Skabiosen kaum wissen, wohin sie sehen und riechen sollen.

Von Blümchen wechsel Dich…

Ein letztes Beet in diesem Areal hat Ellen Oswald in Reminiszenz an die 1970er Jahre belassen: Hier wird noch wie früher saisonal gewechselt, von frühlings- zu sommerblühendem Flor. Ursprünglich war der gesamte Bereich von 13 Wechselflorbeeten geprägt: Im Herbst kamen 30 000 Tulpenzwiebeln hinein, im Frühling zusätzlich Stiefmütterchen und Hyazinthen dazu, bis sie nach ihrer Blüte wieder ausgegraben und vom Sommerflor ersetzt wurden, der wiederum im Oktober wieder den vielen tausenden Tulpenzwiebeln weichen musste.

…zu nachhaltiger Gartenkunst

Inhaltlich ging es Ellen Oswald bei der Umgestaltung darum, mehr klimaresiliente Pflanzen einzubringen, die die Anlagen letztlich auch zu pflegeextensiveren machen. Mit vergleichsweise geringem Wasser- und Düngerbedarf zeichnen sich Stauden als besonders ressourcenschonend und umweltfreundlich aus. Überdies sind sie absolut beliebter „Landeplatz“ für viele Insekten. „Und bei Stauden denkt man sofort an Sauer“, so Oswald, und dieser konnte ja näher kaum sein, nämlich in direkter städtischer Nachbarschaft. Nicht nur die Ästhetik dieser besonderen Beete ist nun eine zeitgemäße, sondern auch die Art, zu gärtnern, ist den heutigen Standards entsprechend besonders nachhaltig. Denn die Staude ist vor allem eines: ein Wunder der Natur. Zum Winter hin zieht sie sich gänzlich in den Boden zurück, um im Frühjahr wie durch einen Zauber wieder aus der Erde emporzuragen!

Hier gibt es Bilder zu den Staudenbeeten...

Am nördlichen Ende des Parks in Richtung Fernmeldeturm, direkt neben der KlangOase finden Sie einen weiteren, sehr romantischen Staudengarten mit Plastiken und Skulpturen inmitten von Anemonen, Astern und Päonien. Hier lang...