Tierarten

Humboldt-Pinguin

Wüstenpinguine!

Pinguine - damit verbindet man Eis und Schnee. Aber Pinguine am Rande der Atacamawüste? Humboldt-Pinguine leben an der Pazifikküste Südamerikas, sie sind über die ganze Küste Perus, aber auch im ganzen Nordteil von Chile verbreitet.

Flieger unter Wasser

Pinguine können bekanntlich mit ihren kleinen Flügeln nicht durch die Lüfte fliegen. Dafür sind sie aber ausgezeichnete Schwimmer und Taucher, die pfeilschnell durchs Wasser schießen. Generell tauchen Humboldt-Pinguine nur wenig tiefer als einen Meter und fischen direkt unter der Wasseroberfläche. Die bisherige dokumentierte Rekordtiefe eines Humboldt-Pinguins liegt allerdings bei knapp 70 Metern. Auf der Jagd nach Fischen schwimmen die Humboldt-Pinguine unter Wasser bis zu 10 Kilometer pro Stunde schnell - daher auch die Bezeichnung "Unterwasserflug".

Tollpatsch an Land – mit neuer Behausung!

An Land sind sie etwas weniger rasant und rutschen entweder auf dem Bauch, oder „watscheln“ in ihrem typisch aufrechten Gang daher. Im Zuge der Modernisierung des Luisenparks ist auch eine neue Pinguinanlage entstanden. Diese ist im Vergleich zum früheren Gehege nicht nur deutlich größer – sowohl im Wasser als auch an Land – sondern auch um einiges naturnaher gestaltet. Berücksichtigt wurde dabei das ursprüngliche Habitat der besonderen Tiere: Strömungspumpen im Wasser sorgen für Meeresfeeling und eine Landschaft aus Kunst- und Echtfels, die in ausgewählten Bereichen die Oberflächenstruktur der Anlage prägt, sorgen für die notwendigen Heimatgefühle. Die Anlage fördert das natürliche Verhaltensrepertoire der Pinguine.

Und Platz für Nachwuchs

Ausreichend Nistplätze wurden auf einer Anhöhe in den Fels integriert und muten wie natürliche Ausbuchtungen an, die die Pinguine auch in der freien Wildbahn zum Nisten nutzen. In unmittelbarer Nähe zum Wasser kam Granitgestein zum Einsatz, das unter anderem verhindert, dass Erde in das Becken gelangt. Auch der Wasserbereich sowie Funktionshaus und Nistkästen wurden mit Kunstfels ausgekleidet.

Das Wasserbecken der neuen Anlage ist mehr als doppelt so groß wie das bisherige; der Landteil wurde ebenso deutlich vergrößert gegenüber dem bisherigen Gehege. Drei Panoramascheiben für die Besucher (je 3 Meter Länge) sorgen für spannende Einblicke an der tiefsten Stelle des Wasserbeckens, das übrigens über unterschiedliche Niveaus von 3,50 bis vier Meter Wassertiefe verfügt. Moderne Wassertechnik minimiert künftig den Verbrauch von Frischwasser und ist besonders nachhaltig.

Der Luisenpark ist mit den Humboldt-Pinguinen Mitglied im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) und im Verein Sphenisco – Schutz des Humboldt-Pinguins e.V.

Haben Sie schon mal einen Humboldt-Pinguin beim Essen beobachtet? Hier geht es zu den Terminen der Schaufütterung in der Pinguinanlage...

Steckbrief
Wissenschaftlicher Name
Spheniscus humboldti
Herkunft
Westküste Südamerikas
Nahrung
Fisch
Größe
60 cm
Gewicht
5 kg
Brutzeit
39 Tage
Alter
bis 20 Jahre
Im Luisenpark
Anlage am Ufer des Kutzerweihers