Tropen & Subtropen im Pflanzenschauhaus

In Mannheims Dschungel unterwegs

Die Pflanzenwelt der Tropen und Subtropen gibt sich in der großen und kleinen Pflanzenhalle ein Stelldichein. Ein gepflasterter Weg führt vorbei an Kaffee- und mächtigen Gummibäumen, am Baum der Reisenden oder dem Riesenbambus. Als Tropen und Subtropen bezeichnet man Klimazonen der Erde.

Imposant im tropischen Bereich sind mehrere Exemplare des Ficus benjamini mit ihren im Durchmesser über 30 Zentimeter starken Stämmen. Ein beeindruckendes Bild bietet auch die Eselsfeige (Ficus sycomorus) aus Afrika mit ihren bizarren Luftwurzeln. Auch der mit starken, kegelförmigen Stacheln besetzte Stamm des Kapokbaumes (Ceiba pentandra) imponiert. Aus den Früchten dieser Pflanze wird die weltweit bekannte Kapokfaser gewonnen, die sich besonders gut als Isolier- und Stopfmaterial, eignet.


Vorbei zieht es den Besucher am Baum der Reisenden, einem Bananengewächs aus Madagaskar. Der Gigant unter den Bambusarten ist Dendrocalamus giganteus, bei uns zu Recht Riesenbambus genannt. Seine Halme erreichen innerhalb einer Vegetationsperiode die endgültige Länge von 25 bis 35 Metern, was an günstigen Tagen einen Zuwachs von bis zu 35 Zentimetern bedeutet!
Wer gerne Kaffee trinkt, kann sich im Pflanzenschauhaus den Ursprung seines Lieblingsgetränks ansehen: Den Kaffestrauch (Coffea arabica) nämlich, dessen Geschichte zwischen 1000 und 1300 n. Chr. an der Küste des Roten Meeres begann. Von den Arabern übernahmen die Türken den Kaffee – 1550 wurde in Konstantinopel ein öffentliches Kaffeehaus eröffnet. Erst 1683 eröffnete in Europa, genauer in Wien, das erste Café.

Wilde Früchtchen oder Wunderstrauch

Weitere tropische Nutzpflanzen sind zum Beispiel die Papaya, die Guave und Kokos- oder Dattelpalmen. Im Luisenpark lassen sich aber auch zahlreiche andere tropische Pflanzen bewundern, welche nicht als Nutzpflanzen Verwendung finden wie etwa der Wunderstrauch, Drachenbäume, Schraubenbäume, Efeutute, Gummibäume und viele mehr.

Kleine Halle, große Wirkung

Die Temperatur in der Kleinen Pflanzenhalle beträgt durchschnittlich 24° Celsius. Die Attraktionen in der Kleinen Pflanzenhalle sind Bananenstauden, Kakao und andere subtropische Pflanzen. Der Kakaobaum (Theobroma cacao) aus den tropischen Regenwäldern Mittel- und Südamerikas hat eine lange Kulturgeschichte: Aus fermentierten und gerösteten Kakaobohnen mit Vanille und Pfeffer bereiteten schon die Maya, Azteken und Inkas ihr „Göttergetränk“. Besonders interessant für Botaniker ist die sogenannte Kauliflorie des Sterkuliengewächses: An der Kakaopflanze bilden sich Blüten und Früchte am alten Holz, was im Pflanzenreich sehr selten vorkommt.

Besonderer Blickfang in dieser Halle sind natürlich die farbenprächtigen Orchideen, von denen rund 24000 Arten bekannt sind. Orchideen bilden nicht nur die artenreichste Familie der Blütenpflanzen, sie zeichnen sich auch durch die Vielgestaltigkeit ihrer Blüten im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen aus.

Während sich im Pflanzenschauhaus die trockenen und immer feuchten subtropischen Pflanzen tummeln, sind einige ihrer Kollegen auch im Außenbereich des Luisenparks anzutreffen: Zum Beispiel - in unmittelbarer Nähe zum Pflanzenschauhaus - Kamelien, Feigen, Oliven, Lorbeer, Steineichen, Korkeichen, verschiedene Eukalyptusarten, Palmenarten oder Nadelbäume wie der Mammutbaum.