Der Hortensiengarten

Blühender Schattenplatz


Der Hortenisengarten im Luisenpark liegt nahe des Fernmeldeturms und bietet sowohl schattige Plätzchen, als auch Sonnenspots, aber vor allem eines: Hortensien in allen Formen, Farben und Größen. Bis zu 2,50 Meter hoch sind hier die Ballenbüsche gewachsen, in zarten, ästhetischen Pudertöne oder in starken Farbtönen, in Rispenform oder als klassische Blütenbälle. Die Trendpflanzen der Gattung Hydrangea hat längst in modernen Gärten Einzug genommen und ihr altes Image als Pflanze des Bauerngartens abgelegt.

Sie blüht, und blüht, und blüht...

In voller Blüte steht die Hortensie je nach Art ab Juli. Die bekannteste Art, die Bauern-Hortensie, aber auch andere Arten wie die Teller- und Rispenhortensien, setzen bis in den Spätsommer hinein, wenn die meisten Blühsträucher schon verblüht sind, Akzente. Selbst nach dem Verblühen bleibt sie, da die Blütenblätter weiter bestehen, bis weit in den Winter attraktiv.

Hortensienheimat

Die Hortensie ist gegen Ende des 18. Jahrhunderts aus Asien nach Europa eingeführt worden. Das wichtigste Herkunftsland der Hortensien-Gartenformen ist Japan. Bereits viele Jahrhunderte zuvor wurde die Hortensie in Japan nur für den damaligen Herrscher kultiviert. Der Außenwelt wurde dieser schöne Anblick verwehrt.
Die Herkunft der Hortensie verrät viel über ihre Vorlieben an Licht und Wasser in Zimmer und Garten. In Ihrer Heimat wächst sie als Gehölz der halbschattigen Flussufervegetation im Küstenbereich des japanischen Meeres. Ebenso weist ihr botanischer Name auf einen hohen Wasserverbrauch hin. Der Gattungsname Hydrangea ist aus den griechischen Wörtern hydro: Wasser und angeion: Krug zusammengesetzt. Trotz des hohen Wasseranspruchs ist aber Staunässe auf alle Fälle zu vermeiden.

Neben Japan ist die Hortensie auch in China und Tibet heimisch. Ebenso die Ostküste Nordamerikas beheimatet Hortensien-Wildarten. Von hier kamen die Eichenblatt-Hortensie (H. quercifolia) und die die Schneeball-Hortensie (H. arborescens) nach Europa. Im Luisenpark ist dieser Superlativ direkt am Rande des Parksees zu sehen: Umfang des Blütenballs der Hydrangea Aborescens Annabelle: bis zu 25 Zentimeter im Durchmesser!

Weltweit gibt es ca. 70 Hortensien-Arten. Die Bauern– oder Gartenhortensie Hydrangea macrophylla und ihre Sorten sind inzwischen beinahe überall in den Gärten der gemäßigten Bereiche auf der ganzen Welt zu finden.

Standort & Pflege

Die wasserbedürftigen Hortensien benötigen einen lehmig-humosen Boden, der die Feuchtigkeit hält, aber nicht zur Vernässung neigt. Im Allgemeinen bevorzugen sie kühle, schattige oder halbschattige Lagen. Nur Hydrangea paniculata und Kletter-Hortensien verlangen zum Blühen einen deutlich sonnigeren Standort. Hortensien gedeihen am Besten in einem sauren Boden, ein pH-Wert zwischen 4 und 6 ist ideal.


Schneiden oder nicht Schneiden?

Es ist wichtig zu wissen, dass Hortensien zwei Gruppen bilden: die einen blühen am Ende der diesjährigen Triebe, die anderen an den vorjährigen Trieben. Vor allem in der zweiten Gruppe kann ein falscher Schnitt zum Ausfall der Blüte führen.
Zu den Hortensien, die am einjährigen (diesjährigen) Holz blühen, gehören die Schneeball-Hortensien (Hydrangea arborescens) und die Rispen-Hortensien (H. paniculata außer die Sorten Praecox und Daruma). Um bei diesen Hortensien einen buschigen Wuchs zu bekommen, werden die Triebe nach den letzten starken Frösten bis auf etwa 50 Zentimeter eingekürzt.
Hortensien, die am zweijährigen (vorjährigen) Holz blühen sind die meisten anderen Hortensienarten, wie alle Garten-Hortensien mit kugeligen und flachen Blütenständen, die Kletter-Hortensie, Samt-Hortensien und Eichblatt-Hortensien. Sie benötigen nicht zwingend einen Schnitt. Wenn sie auf Grund einer zu starken Größenentwicklung dennoch einmal geschnitten werden müssen, sollten nicht die nächstjährigen Blütentriebe der Schere zum Opfer fallen. Bauernhortensien und Samthortensien blühen an den Trieben, die im Vorjahr gewachsen sind. Deshalb sollten nur die Triebe mit den alten Blüten entfernt werden. Der fachgerechte Schnitt sollte nach der Blüte erfolgen, zu einem Zeitpunkt, an dem die Pflanzen am alten Holz neue Triebe bilden. Dabei werden nur die abgeblühten Triebe bis über die Neuaustriebe zurückgenommen.
Neben den Trieben aus dem alten Holz, bilden Hortensien auch vom Erdboden aus immer wieder neue Bodentriebe aus. Ältere Pflanzen können zur Verjüngung nach der Blüte stark zurückgeschnitten werden, falls nötig auch bis kurz über dem Boden. Allerdings muss dann im Folgejahr auf Blüten verzichtet werden.